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Dämmen mit Stroh: Einbau der Strohballen

In den letzten Wochen haben wir an der Außenwand gearbeitet, um uns für den Winter zu rüsten. Statt Polystyrol-Platten aus Erdöl, haben wir uns für nachwachsendes Baustoffe vom Feld um die Ecke entschieden. Mit Strohballen in der Außenwand können wir so bessere Dämmwerte erzielen, als üblicherweise im Hausbau erreicht werden.

Anlieferung der Stroballen
Anlieferung der Stroballen

Mit einem Gabelstapler und vielen helfenden Händen wurde das Stroh in die einzelnen Etagen gebracht.

 Schauen, ob alles passt
Schauen, ob alles passt

Die Ballen wurden mit Spanngurten in Form gepresst. Nach dem Einbau werden die Gurte gelöst und der Ballen dehnt sich wieder aus. Dabei drückt er sich in die Ecken des umgebenden Holzgefach.

Was nicht passt, wird passend gemacht...
Was nicht passt, wird passend gemacht…

Damit auch alles schön passt, wird der Strohballen mit sanftem Druck in seine endgültige Position gebracht.

Richtfest

Der Dachstuhl steht! Und dies haben wir in kleinem Kreis mit allen gefeiert, die durch ihre Unterstützung den Hausbau möglich gemacht haben. Noch einmal einen herzlichen Dank von uns an euch.

Im herrlichsten Sommerwetter hat der Kran die Richtkrone auf den Dachstuhl gesetzt. Unser Zimmermann hat in seinem Richtspruch dem Haus eine lange Zukunft gewünscht und es mit einem Schnapsglas-Wurf besiegelt. Na dann, auf geht’s …

Richtschmaus unterm Sonnensegel
Richtschmaus unterm Sonnensegel
Das Haus in seiner entgültigen Größe von der Straße aus gesehen
Das Haus in seiner entgültigen Größe von der Straße aus gesehen

… und es wächst und wächst!

Schneller als wir mit der Dokumentation hinterherkommen, wächst der Rohbau in die Höhe. Hier ein paar Eindrücke, aus unserem Lieblingsfenster heraus:

Das zweite Obergeschoss entsteht: die tragenden Wände sind schon fertiggemauert. Wegen seiner guten Ökobilanz, kommt als Baustein Kalksandstein zum Einsatz.

Der Deckenaufbau ist nahezu komplett aus nachwachsenden Rohstoffen. Genauso, wie später unsere Außenwände.

… und schließlich das Dachgeschoss.

Von den Plänen in die dritte Dimension: der Rohbau startet

Von den Plänen in die dritte Dimension: der Rohbau startet

In den vergangenen Monaten hockten wir über den Plänen und diskutierten hitzig über die vielen Entscheidungen. Die Früchte dieser Arbeit sind nun greifbar geworden und werden täglich größer. Vier Wochen reichten aus, um auf dem Gelände die erste Etage unseres Stroh-Lehmhauses zu errichten.

Alles begann mit ein paar Maschinen und einer unberührten Wiese…

Die Gräben für die Fundamente wurden ausgehoben, mit Drahtkörben ausgelegt und anschließend wieder mit Beton verfüllt.

Nachdem die Bodenplatte gegossen und die Anschlüsse gelegt waren, dominierten die Maurer*Innen den Bauplatz. In wenigen Tagen entstanden die Innenwände der ersten Etage.

Die Außenwände übernahm die Zimmerei. Jede Wand ist ein Rahmengestell aus Vollholz, der auf dem Bauplatz vormontiert und dann per Kran an den Zielort verfrachtet wurde. Die Fächer werden dann später mit den Strohballen ausgefüllt und isolieren das Haus vor dem brandenburgischem Winter. Die Stroh-Lehm Außenwand sorgt dafür, dass das Haus nur die Hälfte der Primärernergie verbraucht, wie ein herkömmlicher Neubau.

 

17. Mai: Spatenstich für den Neubau

Am 17. Mai wird sich unser Grundstück in eine große Baustelle verwandeln: Unser Stroh-Lehmhaus wird gebaut! Die ersten Gewerke sind beauftragt, die Planungen laufen auf Hochtouren und wir sind voller Vorfreude auf unser ökologisches KfW55-Haus mit Holzständern, Lehmputz und Strohdämmung, das für etwa 18 große und kleine Leute in drei Wohneinheiten ein zu Hause werden soll.

So ähnlich und in dieser Farben erstrahlt bald unser neues Haus:

The best time to plant a tree…

…was thirty yeras ago. Der nächstbeste Zeitpunkt war vor ein paar Wochen, als es akut so aussah, als ob es jetzt Winter wird. Da haben wir noch schnell zwei Pfirsichbäumchen umgepflanzt. Damit haben wir inzwischen schon ein Dutzend Bäumchen auf dem Gelände neu- oder umgepflanzt. Jetzt sind wir gespannt, wie sie sich im Frühling präsentieren werden – und wie sie in dreißig Jahren aussehen.

 

Der Bauantrag ist abgeschickt!

Diese Woche haben wir mit unserer Architektin den Bauantrag fertig gestellt und in den Briefkasten geworfen. Damit ist nun das Bauamt dran, unseren Antrag zu prüfen. Und dann können wir hoffentlich wie geplant im kommenden Frühjahr mit unserem Strohlehmhaus beginnen.

So soll es mal aussehen - unser Strohlehmhaus
So soll es mal aussehen – unser Strohlehmhaus

Wochenlang haben wir in der ganzen Gruppe und in Arbeitsgruppen mit unserer Architektin, den Technikplaner/innen und einigen weiteren Beteiligten über den Details gegrübelt. Wie viele Wohneinheiten wollen wir im Neubau und wie groß sollen sie werden? Welche Gemeinschaftsräume planen wir ein? Wie machen wir aus der energetisch und preislich günstigen Quaderform des Hauses trotzdem eine ansprechende Fassade? Was für ein Heizsystem wollen wir haben? Und wie breit ist eigentlich eine Feuerwehrzufahrt und wo soll das Regenwasser vom Dach hingeleitet werden?Am Ende sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden: Wir bauen ein ökologisches Strohlehmhaus für 17 Erwachsene und gerade 2 Kinder, mit einem großen, gemeinsamen Hauswohnzimmer und Wohnküchen in den 3 WGs. Außerdem gibt es ein kleines Ruhewohnzimmer und ein Arbeitszimmer, die alle Hausbewohner*innen nutzen können. Im Keller des Altbaus wird es einen Holzpelletkessel geben, der beide Gebäude mit Wärme versorgt. Anschlüsse für eine Solarthermie- und eine PV-Anlage, die wir später nachrüsten können, sind eingeplant.

Jetzt beenden wir in den nächsten Wochen noch die Baustellen im Altbau – wir lassen gerade eine Wassersperre im Keller des alten Hauses machen, damit auf Dauer keine Feuchtigkeit hochsteigen kann. Deshalb ist unser Haus von einem Graben umgeben wie eine Burg und nach und nach werden die Wände aufgesägt und mit einer Feuchtigkeitssperre versehen. Für die geplanten Heizungsräume haben wir einen ganzen Kellerraum von Bauschutt befreit und mehrere Wände und Decken eingerissen. Jetzt sollen noch zwei Gräben für die Leitung von Regenwasser und Strom in Richtung Garten gebuddelt werden und dann wird zum Winter alles wieder zugemacht.

Wenn der Winter kommt, wollen wir uns nach den vielen Baustellen und Planungen wieder mehr uns als Gruppe widmen und wenn möglich, die Gruppe um ein paar Menschen vergrößern. Wer Interesse an unserem Wohnprojekt hat, konkret am Wohnen in einer 6er oder 8er-WG im Neubau ab Mitte 2017 und am mitwirken in der Bauphase, der oder die melde sich gerne mit einer Mail an info@wurzelnundwirken.de.

 

Wir sind Syndikat!

Wir freuen uns riesig, seit Mitte Oktober Teil des Mietshäusersyndikats zu sein. Vor einer Woche haben die aktuell rund hundert Syndikats-Projekte uns in ihre Mitte aufgenommen.

Für den Beitritt zum Syndikat waren wir ins ferne Freiburg gefahren, wo vor gut 30 Jahren die ersten Pojekte gegründet wurden und wo die die Idee des Syndikats entstand. Viele interessante Menschen und Projekte durften wir kennen lernen, wir haben spannende Geschichten gehört und and der Zukunft des Syndikats mitgetüftelt.

Das Mietshäuser Syndikat ist ein Zusammenschluss selbstorganisierter Hausprojekte. Es beteiligt sich an Projekten, damit diese dem Immobilienmarkt entzogen werden, hilft mit Know How bei der Projektfinanzierung und initiiert neue Projekte.

Was bedeutet die Syndikats-Mitgliedschaft konkret für unser Projekt?

  • Die Erfahrungen und die Expertise im Projektverbund helfen uns, die Herausforderungen unseres WuWi-Projektes zu meistern.
  • Wir werden Teil eines Solidarverbundes und tragen dazu bei, dass neue Projekte unterstützt werden können.
  • Wir sichern unser Gemeinschaftsprojekt gegen Privatisierung. Unser Grundstück in Wustermark wird immer für selbstorganisierte Gemeinschaftsprojekte erhalten bleiben und ist somit dem Spekulationsmarkt entzogen. Wie das fuktioniert, zeigt das Bild unten:

Hier findet ihr mehr zur Idee des Mietshäusersyndikats und wie sie funktioniert….

 

 

Sommerfest 2015

Im Dezember haben wir das Grundstück in Wustermark gekauft, im Mai sind die ersten von uns hingezogen und am 13. Juni feierten wir das mit einem großen Sommerfest mit allen Nachbarn, Freunden und Familien. Ein rauschendes Fest, das uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird, trotz rauschendem Regen und Gewitter.

Mit über 20 Zelten verwandelte sich unsere Pferdewiese schnell in ein Festivalgelände und in der Scheune türmte sich mit den kulinarischen Mitbringseln unserer Gäste und dem, was wir vorbereitet hatten, ein umfangreiches Buffett. Gäste strömten auf das Gelände, am Ende waren es um die 200 Leute. Ein besonderes Highlight am Nachmittag war der Parcours, bei dem sich Gäste in Zweierteams bei Wohnprojekt-typischen Aktivitäten wie Holzbalken sägen, Sensen, Schubkarrenrennen und Putz von Steinen klopfen messen konnten. Die schnellste Gruppe sowie die mit der besten Performance gewannen die goldene Dachschindel bzw. ein paar Arbeitshandschuhe.

Dann schlug das Gewitter los und unsere Party wurde in Regen getränkt. Eigentlich sollte die Band – son kapital aus Berlin – anfangen zu spielen, doch wir verschoben den Auftritt, bis plötzlich ein Nachbar mehrere schnell aufbaubare Pavillons aus dem Auto beförderte und man dem Konzert damit auch im Trockenen lauschen konnte. Die meisten bevorzugten allerdings das Tanzen im Starkregen.

Später am Abend – das Buffett hatte sich von Kaffee und Kuchen zu Herzhaftem und Nachtischen gewandelt – hörte der Regen glücklicherweise auf uns es gelang uns, die Lagerfeuer anzuzünden. Kerzen, Fackeln und Lampions erhellten den Garten und am Lagerfeuer wurde noch bis spät in die Nacht mit der Gitarre gesungen und geplaudert.

Nach vielen positiven Rückmeldungen von glücklichen Gästen und herzlichen Nachbarn wird das erste sicherlich nicht das letzte Sommerfest von wurzeln und wirken in Wustermark gewesen sein. Großartige Geschenke wie ein Rasenmäher und jede Menge Pflanzen für den gigantischen Garten sind inzwischen eingepflanzt bzw eingeweiht. Im nächsten Sommer steht dann hoffentlich schon das Gerüst unseres Neubaus, so dass wir auch noch ein Richtfest feiern können.